Von Conny Möller
Redakteur/in / Lokalreporter/in
Thüringere Allgemeine
Ein Wandgemälde von Lars Schüller bringt Ohrdrufs Geschichte zum Leben. Stadt feiert 1300-jähriges Jubiläum mit einem dreitägigen Stadtfest.
Rechtzeitig zum bevorstehenden Stadtjubiläum in Ohrdruf ist am Bonifatiusplatz ein riesiges Wandgemälde an einer Hausfassade zu sehen. Geschaffen hat es der Wechmarer Designer Lars Schüller, der in Sachen Wandmalerei im Kreis Gotha kein Unbekannter ist. In modernem und ästhetischen Stil erzählt das Bild von den Anfängen Ohrdrufs und dem damit verknüpften Wirken von Bonifatius, der als christlicher Missionar die Gegend geprägt hat.
Wie Ohrdrufs Bürgermeister Stefan Schambach (SPD) betont, sei die Idee zu dem Wandbild schon im vergangenen Jahr entstanden. Der Bonifatiusplatz, der umfassend saniert wurde, erhält durch das Bild einen neuen Anziehungspunkt. Diese Auffassung vertreten auch die Hauseigentümer Juliane und René Cramer, an deren Hausfassade sich der Künstler verewigen konnte. Von dem Ergebnis sind beide überrascht. „Die Farben und die Darstellungen sind toll“, sagt René Cramer. Als Orientierung für die letztliche Umsetzung nutzte Lars Schüller Abbildungen auf dem Ohrdrufer Notgeld. Es brauchte einige Entwürfe bis das Ergebnis stimmig war, so der Künstler. Bewusst habe er sich nicht an die klassische Abbildung von Bonifatius gehalten, sondern eine moderne Version gewählt. Zu sehen sind neben Bonifatius auch der Erzengel Michael. Auch der Bau der Kapelle St. Michaelis darf in der bildhaften Darstellung nicht fehlen.
Als eigentliche Herausforderung fand Lars Schüller bei seiner Arbeit insbesondere das Gerüst, das er für seine Umsetzung an der Hausfassade benötigte. Auch die eigentlichen Fassadenfelder seien schwierig gewesen. Die Stadtverwaltung hat jetzt noch eine Infotafel mit Lageplan anbringen lassen, die den Besucher über die Geschichte Bonifatius informiert. Die Gesamtkosten für das Projekt Wandgemälde beliefen sich auf rund 26.000 Euro, davon erhielt die Stadt 14.500 Euro Fördermittel von der Regionalen Aktionsgruppe Leader +.
Von Festumzug bis regionalen Musikgenres
In diesem Jahr jährt sich die Ersterwähnung Ohrdrufs aus dem Jahre 724 zum 1300. Mal. Aus diesem Grund feiern vom 16. bis 18. August die Ohrdrufer ein großes Stadtfest. Eröffnet wird es am Freitag, 16. August, um 17 Uhr durch Bürgermeister Schambach. Viele Höhepunkte und Attraktionen warten auf die Besucher, dessen Vorbereitungen seit einem Jahr laufen. Auf drei Bühnen am Marktplatz, im Stadtpark und in der Straße An der Stadtmauer treten verschiedene regionale Bands und Gruppen auf. Die musikalischen Höhepunkte sind die Andreas Gabalier Show mit Double Tobi, die Erfurter Kult-Combo Acoustica und Countrysängerin Linda Feller.
Im Mittelpunkt steht am Samstag, 17. August, ab 14 Uhr der historische Festumzug. Rund 1000 Teilnehmer werden in 60 Bildern die Stadtgeschichte darstellen. Auf einer Streckenlänge von 3,7 Kilometern werden an drei Moderationspunkten die Umzugsbilder erklärt. Im Schloss Ehrenstein warten weitere Programmpunkte. So sollen im Barockgarten die Skulpturen des diesjährigen internationalen Metallgestalter-Symposiums präsentiert werden und im Schlosspark findet eine Oldtimer- und US-Cars-Show statt.
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